Samstag, Januar 22, 2005

Single-Abend

Sitze zur Zeit in G. fest. Laaangweilig! Habe mich quasi selbst zu Einzelhaft verurteilt um ungestört lernen zu können. Hier stört mich auf jeden Fall niemand! Es ist eben nicht viel los in der Stadt der Schulen. Liegt das an den verantwortungsbewussten Studenten, die lieber zu Hause sitzen und lernen, anstatt ihr "Studentenleben" zu geniessen? Ja, das so oft als schönste Zeit des Lebens gepriesene Studentenleben .... hier gibt es so was nicht, warum auch?
Der Masterplan für heute, Viedeo schauen ...

Videothek angekommen. Was werden wir uns denn antun? Ah! L'auberge Espagnole steht im Regal. M. meinte immer ich müsse mir den Film unbedingt mal ansehen. "Der is voll schön!" Verunsichernder Blick meinerseits. "Der is echt voll schön!"
Das werden wir ja sehen.

Barcelona für ein Jahr

Der Film handelt von dem Studenten Xavier (Romain Duris), der sich aus Karrieretechnischen Gründen nach Barcelona aufmacht, um dort ein Jahr im Rahmen des Austauschprogrammes ERASMUS zu verbringen. Er lässt seine Familie plus Freundin (Audrey Tautou) hinter sich um ein neues Land und seine Kultur kennen zu lernen.


Angekommen in Barcelona begibt er sich auf Wohnungssuche und findet nach einiger Zeit des Suchens Unterschlupf in der L'auberge Espagnole, einer Wohngemeinschaft bestehend aus ERASMUS-Studenten aus den unterschiedlichsten Nationen (England, Belgien, Italien, Deutschland und Dänemark).

Außer dem Studium hat Xavier eine persönliche Entwicklung zu durchleben. Er lernt die teilweise zu Klischeehaft dargestellten verschiedenen Nationen (Deutschland ordentlich, Italien chaotisch, England Prüde) nicht nur auf die jeweiligen, Länderspezifischen Vorurteile zu beschränken, sondern den jeweiligen persönlichen Charakter in den Vordergrund zu stellen. Die Eigenschaft die eigentlich jeder von uns längst entwickelt haben sollte. Falls das noch nicht geschehen ist, hilft dieser Film?

Der gesamte Film ist im Icherzähler-Stil gehalten, Xavier gibt seine Eindrücke preis und man beginnt bald mit ihm zu fühlen, mit ihm zu leiden und sich mit ihm zu freuen. Er wird für die beschränkte Zeit des Films ein Teil von uns. Es ist gut nachzuvollziehen, welche Ängste und Bedürfnisse er an der Schwelle zum Erwachsensein verspürt. Wo geht es nun hin? Wie geht es weiter? usw.

Das erste Mal in einer fremden Stadt, viel zu viele neue Eindrücke, Reizüberflutung. Eine der Szenen, die Regisseur Klapisch schön herausgearbeitet hat.

Insgesamt ein Film den man sich ruhigen Gewissens ansehen kann. Nicht der Oberhammer aber Empfehlenswert.... für mich so eine Art von Studentenmächenoohhwieschönfilm....schön eben